Vom Höhenflug in die Konsolidierung – Gold korrigiert nach Rekordrallye
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kam es am Goldmarkt zu einem monumentalen Short Squeeze, der den Goldpreis auf ein neues Allzeithoch von 4.380 $ katapultierte. In diesem Preissprung wurden sämtliche Short-Positionen am Markt liquidiert. Seit dem Ausbruch aus einer viermonatigen Handelsspanne Ende August bei rund 3.400 $ war der Goldpreis in der Spitze um rund 1.000 $ gestiegen, was einem Plus von fast 30 % binnen nur 8 Wochen entspricht.
Auf Jahressicht war zum Wochenhoch ein Zuwachs von rund 66 % zu verzeichnen, eine historisch starke Rallye, wie sie zuletzt in den 1970er Jahren zu beobachten war. Es handelt sich um den viertstärksten Anstieg in US-Dollar in der Geschichte des Goldpreises. Nur 1973 (+66,8 %), 1974 (+72,6 %) und 1979 (+120 %) zeigten noch größere Preissprünge. Die durchschnittliche Rendite des Goldpreises seit dem Jahr 2000 lag bis Ende 2024 bei 9,9 % pro Jahr. Dies verdeutlicht, wie außergewöhnlich diese Rallye ist, die auch im Trading erhebliche Chancen bot und weiterhin bietet. Damit hat Gold in den letzten zwanzig Jahren den US-Aktienmarkt, gemessen am breiten S&P 500 Index, outperformt.
Der Goldpreis in Euro stieg in der Spitze auf 3.764 € von 2.925 €, was einem Anstieg von 29 % in den letzten acht Wochen entspricht. Selbst in Schweizer Franken, der bis zur Jahrtausendwende noch an Gold gekoppelt und somit die letzte Goldwährung des Planeten war, verzeichnete der Goldpreis ein Plus von fast 28 %.
Größter Tagesverlust für Gold seit 2013
Die jüngste Aufwärtsbewegung der letzten beiden Monate wurde zunehmend durch spekulative Käufe angetrieben, da viele Anleger fürchteten einen weiteren Anstieg zu verpassen. Dieses Verhalten, auch bekannt als FOMO (Fear of Missing Out), ist typisch für eine späte Phase einer Aufwärtsbewegung. Nach einer Verdopplung des Goldpreises innerhalb von zwei Jahren richtete sich seit einigen Monaten auch die Aufmerksamkeit vieler Fondsmanager und Privatanleger auf den Gold-, Silber und Minenmarkt. Die Stimmung war zuletzt euphorisch und viele Marktteilnehmer wollten nach einer historischen Rallye noch einsteigen, aus Sorge, die Notierungen könnten weiter in den Himmel klettern, was die Zuflüsse in ETF-Produkte in den letzten Monaten belegen. Auch die Schlangen vor Edelmetallhändlern weltweit, die in den letzten zwei bis drei Wochen zu beobachten waren, sind immer ein antizyklischer Indikator.
Wenn Lieschen Müller kauft, ist Vorsicht geboten
Der Einstieg des typischen Privatanlegers markiert häufig das späte Stadium eines Trends. Lieschen Müller steht sinnbildlich für den klassischen Retail-Investor, der den Markt meist dann entdeckt, wenn die Kurse bereits stark gestiegen sind und plötzlich Freunde, Kollegen oder der Taxifahrer über Aktien, Krypto oder Gold sprechen.
Tritt sie auf den Plan, befindet sich die Stimmung oft am Höhepunkt. Emotionen verdrängen Analyse und die Angst etwas zu verpassen, ersetzt nüchterne Risikobewertung. In dieser Phase entstehen Übertreibungen, denn die Masse kauft, nachdem die Preise stark gestiegen sind und verkauft panisch, weil die Notierungen bereits stark gefallen sind.
Für erfahrene Marktteilnehmer ist das ein Warnsignal. Wenn der Durchschnittsbürger zum Investmentratgeber wird, ist der Markt in der Regel überhitzt. Dann sollte man das Risiko und den Hebel reduzieren, Stopps nachziehen, Positionen überprüfen und bei Trendbruch antizyklisch agieren.
Technisches Verkaufssignal kündigte Korrektur an
Nachdem der Goldpreis am Freitag und Montag ein Doppeltop ausgebildet hatte, fiel dieser am Montag um 280$ an einem Tag (-6,3%) zurück in den alten Aufwärtstrend-Kanal bis an die Unterseite dessen, wo der Abverkauf vorerst stoppte. Das war der größte prozentuale Tagesverlust seit 2013, den Trader höchstprofitabel nutzen konnten. Der Spot-Silberpreis stürzte sogar um 8,7% (-4,7$) binnen eines Tages ab, was den stärksten Einbruch seit 2021 darstellt.
Die Hoffnungen auf Friedensgespräche, sowie eine Entspannung im Handelskonflikt mit China haben zu diesem Einbruch beigetragen, doch eindeutige exogene Faktoren, die man als Auslöser nennen könnte, gab es nicht. Vielmehr handelte es sich um eine klassische Korrektur nach einer heiß gelaufenen Rallye, die zuletzt neue Marktteilnehmer wie Hedge-Fonds, Spekulanten und Family Offices anzog, die gehebelte Positionen eingingen, was Exit-Liquidität für jene schuf, die vor zwei Jahren frühzeitig gekauft hatten.
Nach einem derart explosiven Rallye, die mit einem Short-Squeeze in der letzten Woche ein zumindest vorläufiges Hoch gefunden hat, war es sehr wahrscheinlich, dass es zu einer starken Korrektur kommen würde, die zumindest eine mittelfristige Konsolidierung herbeiführen würde. Auch wenn das langfristige Bild für Gold und Silber weiterhin bullisch ist und der Goldpreis bis Ende nächsten Jahres deutlich höher stehen dürfte, könnte sich die Korrektur nach diesem Doppeltop in den nächsten Wochen noch ausweiten. Premium-Abonnenten von Blaschzok Research wussten frühzeitig Bescheid und konnten das Doppeltop verkaufen. Wer solche Wendepunkte nicht verpassen will, liest meinen Börsenbrief mit klaren Analysen und Strategien, um Gewinne zu sichern und Chancen früh zu erkennen. -> http://blaschzokresearch.de
Charttechnisch betrachtet, ist der mittelfristige Aufwärtstrend, trotz der starken Korrektur zu Wochenbeginn, noch immer intakt. Bricht jedoch auch dieser, gleichzeitig mit einer Rückkehr des Goldpreises unter die psychologisch wichtige Marke von 4.000$ je Feinunze, so stünde eine Ausweitung der Korrektur bis in den Bereich von 3.600$ bis 3.500$ bevor. Dies dürfte folgend auch einen Sell Off bei den Minenaktien und bei Silber nach sich ziehen, den man dann wieder für mittel- bis langfristige antizyklische Käufe nutzen sollte.
Gold erreicht Bewertungsniveau von 2011 – trotz höherem Preis
Der folgende Chart zeigt den Goldpreis im Vergleich zum Verhältnis von Gold zur Bilanzsumme der US-Notenbank. Während die grüne Linie das Verhältnis der Fed-Bilanz zum Goldpreis abbildet, steht die blaue Linie für den nominalen Goldpreis. Durch den jüngsten Anstieg des Goldpreises ist auch dieses Verhältnis wieder deutlich gestiegen. Bemerkenswert ist, dass Gold auf Basis der Fed-Bilanz heute ein ähnliches Bewertungsniveau erreicht hat wie im Jahr 2011, als der Preis bei rund 1.900 US-Dollar lag. Mit anderen Worten: Auf dem aktuellen Geldmengenniveau ist Gold heute real so „teuer“ bewertet wie damals, trotz eines mehr als doppelt so hohem nominalen Preises.
Dies signalisiert, Gold könnte im aktuellen Umfeld ein faires bis fortgeschrittenes Bewertungsniveau erreicht haben. Kurzfristig könnte dies auf ein zyklisches Hoch hindeuten, insbesondere wenn die Geldmengenexpansion der Fed weiter stagniert. Für eine nachhaltige Fortsetzung der Aufwärtsbewegung wären zusätzliche bilanzielle Ausweitungen bzw. eine neue Phase geldpolitischer Lockerung erforderlich. Verglichen mit dem Verhältnis vor dem Platzen der Subprime-Blase im Jahr 2008 besteht jedoch noch Aufwärtspotenzial von rund 70 %, was einem Goldpreis von über 7.000 US-Dollar je Feinunze entsprechen würde. Sollte die US-Notenbank im Zuge einer neuen Krise ihre Bilanz erneut stark ausweiten, würde sich das Potenzial für den Goldpreis entsprechend weiter erhöhen.
Silber – günstig im Vergleich zu 2011
Der Silberpreis erreichte auf Wochenbasis nominal rund 50,6 $ je Unze und erreichte damit ein neues Allzeithoch. Dieses liegt im Vergleich zur US-Notenbankbilanz jedoch rund 57% unter dem Hoch des Jahres 2011 und 66% unter dem Wert, vor der Subprime-Krise von 2008. Relativ zur verfügbaren Zentralbankliquidität ist Silber heute weniger „teuer“ als es die reine Dollarzahl suggeriert. Erst über 120$ je Feinunze wäre der Silberpreis ähnlich hoch bewertet wie zum Hoch des Jahres 2011. Dies hat fundamentale Gründe, da die Wirtschaft damals sehr stark war, während die Weltwirtschaft heute in einer Stagflation gefangen ist, was sich auf die industrielle Nachfrage nach Silber auswirkt. Trotzdem – in einem durch starke Investmentnachfrage getriebenen Silber-Squeeze könnte der Silberpreis binnen weniger Monate schnell auf damalige Niveaus ansteigen.
Flash-Crash am Kryptomarkt - Strukturelles Versagen offenbart systemische Risiken
Am 10. Oktober 2025 kam es zu einem beispiellosen Flash-Crash am Kryptomarkt, bei dem schätzungsweise 1,66 Millionen Konten liquidiert wurden. Die Summe der Verluste dieser Investoren, die innerhalb von nur 15 Minuten ihr gesamtes Kapital verloren, beläuft sich auf rund 19 Milliarden $ – darunter zahlreiche Kleinanleger.
Während des Crashs verloren selbst große Kryptowährungen innerhalb von Minuten bis zu 80 % ihres Marktwerts. Diese massiven Kursrückgänge lösten eine Welle von Liquidationen aus, die weitere Token mit in die Tiefe zogen. Beispielhaft genannt sei der Einbruch bei Chainlink, der zwölftgrößten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, die von 22,75 $ auf 7,91 $ fiel. Hedera Hashgraph (#19) sank von 21,8 Cent auf 8,2 Cent, während Polkadot (#27) von 4,30 $ auf nur 0,64 Cent im Tief abstürzte, ein Rückgang von 85 %.
Es war der größte Flash-Crash mit der höchsten Liquidationssumme in der Geschichte des Kryptomarktes, ein Ereignis, das weniger durch makroökonomische Faktoren als vielmehr durch strukturelle Schwächen der Marktinfrastruktur ausgelöst wurde. Als die traditionellen Märkte aufgrund der Ankündigung neuer US-Zölle gegen China ins Minus drehten, folgte der Kryptomarkt wie gewohnt, doch diesmal in einem Umfeld, in dem die Liquidität nahezu vollständig kollabierte. Auf Binance, der volumenstärksten Handelsplattform, leerten sich die Orderbücher. Gebote verschwanden, Kaufwände lösten sich auf und der Markt stürzte ins Leere.
Während Medien zunächst über politische Themen wie Trump, Zölle und makroökonomische Risiken spekulierten, spielte sich das eigentliche Geschehen innerhalb der Handelsinfrastruktur von Binance ab. Dort kam es zu systemischen Ausfällen: Trader konnten ihre Positionen weder schließen noch absichern. Stop-Loss-Orders wurden nicht ausgelöst, Limit-Orders hingen fest, die Benutzeroberfläche reagierte nicht. Nur Zwangsliquidationen wurden ausgeführt – einseitig zum Nachteil der Kunden. Selbst konservativ gehebelte Positionen, die durch Stops abgesichert waren, wurden vollständig ausgelöscht. Konten mit Millionenbeträgen wurden innerhalb von Minuten auf null gestellt.
Der 10. Oktober 2025 offenbarte die zentralisierte und fragile Struktur des gesamten Kryptomarktes. Jene Trader, die vermutlich eher zufällig den Crash überlebt haben, fragen sich, wie man in einem Markt erfolgreich handeln soll, in dem man sein Risiko nicht managen und binnen weniger Minuten alles verlieren kann?
Technische Analyse zu Silber: Wie weit geht die Korrektur am Silbermarkt?
Terminmarkt: COT-Report
Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium-Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.
COT-Report für Silber vom 26. September:
Hinweis: Aufgrund des Government Shutdowns in den USA wurde seit Wochen kein neuer COT-Report veröffentlicht, weshalb dies der aktuellste Report ist.
Der Der Silberpreis stieg zur Vorwoche um 1,39 $ an, während die Spekulanten gerade einmal mit 1,4 Tsd. Kontrakten Long gingen. Der COT-Index hat sich sogar um fast einen Punkt verbessert, zum Open Interest adjustiert. Das zeigt auch am Silbermarkt eine klare Stärke, hervorgerufen durch die massive Investmentnachfrage, die durch den Anstieg des Goldpreises ausgelöst wurde.
Seit Jahresanfang wird der Silberpreis durch den massiven Anstieg der Investmentnachfrage getrieben. Noch ist keine Schwäche sichtbar. Zum Vormonat zeigt sich sogar eine enorme Stärke mit einem Preisanstieg von 5,50 $, während die Positionierung praktisch unverändert blieb. Während der Anstieg des Goldpreises ein Rätsel bleibt, ist der Anstieg des Silberpreises relativ klar: ein kleiner Markt, auf den starke Investmentnachfrage trifft, führt zu einer deutlichen Preissteigerung.
Die Terminmarktdaten sind weiterhin stark überkauft, ähnlich wie vor über einem Jahr, allerdings liegt der Preis mittlerweile deutlich höher. Solange der Goldpreis stark bleibt, kann Silber weiter steigen und es besteht die Möglichkeit, dass es zu einem Short Squeeze bei den BIG4 an der COMEX kommt. Diese haben in der letzten Woche ihre Shortposition um drei Tage der Weltproduktion ausgeweitet.
Insgesamt ist die Positionierung der BIG 4 im Vergleich zu den letzten zwei Jahren relativ gering und wurde zuletzt zurückgeführt. Ein Ausbremsen wie am Goldmarkt sehen wir aktuell bei Silber nicht. Insgesamt ergibt sich sowohl zur Vorwoche als auch zum Vormonat ein bullischer COT-Report.
Ende August gelang dem Silberpreis der Ausbruch aus einem Abwärtstrend nach oben. Dabei wurde der Widerstand im Bereich von 38 $ überwunden, obwohl zuvor bereits ein Aufwärtstrend gebrochen war und eigentlich eine Korrektur zu erwarten gewesen wäre. Unterstützt wurde diese Bewegung maßgeblich durch die Eindeckungen der „Big 4“ an der COMEX, die eine historisch hohe Shortposition halten. Leider stehen uns aktuell wegen dem Government-Shutdown keine neuen Terminmarktdaten zur Verfügung.
Mit dem Doppeltop am Goldmarkt und dem dortigen Short-Signal, konnte man auch am Silbermarkt zwischen 53$ und 54 $ Gewinne mitnehmen, da sich zeitgleich am Goldmarkt ein Doppeltop abzeichnete. Der historisch starke Preisrückgang zu Wochenbeginn führte auch beim Silberpreis zu einem Rückgang von rund 9%, wobei weiterhin Abwärtspotenzial besteht. Sollte der Goldpreis seinen Aufwärtstrend brechen und unter 4.000 $ fallen, wäre eine Folgekorrektur bis in den Bereich von 3.500 $ möglich und damit auch beim Silberpreis eine Bereinigung der spekulativen Übertreibung. Ein Rücksetzer in den Bereich zwischen 38 $ und 35 $ wäre in diesem Fall durchaus realistisch.
Aktuell testet der Silberpreis noch seinen Aufwärtstrend, doch es ist wahrscheinlich, dass dieser kurzfristig bricht. Ein Preisniveau zwischen 35 $ und 38 $ sehe ich als mittelfristige antizyklische Kaufchance. In den kommenden Monaten dürfte sich der Silberpreis voraussichtlich in einer Handelsspanne zwischen 35 $ auf der Unterseite und 50 $ auf der Oberseite bewegen, bevor bei einem erneuten Anstieg des Goldpreises ein Ausbruch nach oben erfolgen kann.
Die BIG 4 hatten ihre Shortposition von 91 Tage der Weltproduktion auf mittlerweile 66 Tage reduziert, was massgeblich zu der Stärke von Silber in den letzten beiden Monaten beitrug. Normalerweise bremsen diese vier Händler Preisanstiege aus, doch diesmal waren sie gezwungen sich in den steigenden Preis hinein einzudecken, womit sie den Preisanstieg noch befeuern. Sollten dies im Umfeld eines fortbestehenden Defizits am Silbermarkt zur weiteren Eindeckung gezwungen werden, könnte dies bei einem gleichzeitig erneuten Anstieg des Goldpreises, zu einer Explosion der Silberpreises führen, wobei Preisspitzen jenseits der 100$ denkbar wären.
Langfristige Analyse
Im Langfristchart sieht man deutlich die Unterstützungszone zwischen 28$ und 30$, die zuletzt gehalten hat. Man sieht auch, wie wichtig der Widerstand bei 35$ war, der zuletzt überwunden werden konnte. Nach der Rallye über das Allzeithoch bei 50$, dürfte die Unterstützung bei 35$ den neuen Boden bei einer stärkeren Korrektur darstellen. Eine Rezession bleibt eine Gefahr für die industrielle Nachfrage am Silbermarkt und so gibt es mittelfristig noch deutliche Risiken auf der Unterseite. Silber dürfte in den nächsten Jahren viel volatiler sein als der Goldmarkt und immer wieder gute Kaufchancen nach Rücksetzern bieten, sowie Verkaufschancen nach starken Anstiegen.
Ein stagflationäres Umfeld dürfte Investoren auf längere Sicht nur wenige Anlagealternativen zu Gold und Silber bieten. Die in diesem Umfeld voraussichtlich stark steigende Investmentnachfrage, dürfte zu einem anhaltenden physischen Nachfrageüberhang führen. Dies sollte den Silberpreis langfristig über sein nominales Allzeithoch von 54 $ tragen und mehrere Preisspitzen nach sich ziehen, die man im Trading gut nutzen kann. Dabei können in den nächsten Jahren Preisspitzen von 100 $ - 150$ erreicht werden.
Die langfristige Entwicklung am Gold- und Silbermarkt bleibt weiterhin stark von einer möglichen Rückkehr zu einer lockeren Geldpolitik abhängig, beispielsweise als Reaktion auf eine Rezession, geopolitische Spannungen, Eingriffe der Trump-Administration oder eine neue Souveränitätskrise in der EU.
Ein möglicher Risikofaktor bleibt das Szenario einer deflationären Rezession, in der die Zentralbanken nicht unmittelbar mit expansiven Maßnahmen reagieren. In diesem Fall könnte die industrielle Nachfrage, insbesondere bei Silber, deutlich zurückgehen, der Terminmarkt komplett bereinigt werden und ein erneuter Test der Unterstützung im Bereich von 28 $ folgen.
Ein solches Tief sollte jedoch als strategische Einstiegschance genutzt werden, um in Silber langfristig Long-Positionen aufzubauen. Noch immer ist Silber bei einem Gold-Silber-Ratio von 80 für langfristige Investments dem großen Bruder Gold zu bevorzugen. Rücksetzer unter 28$ sind als langfristige antizyklische Kaufchance zu sehen.