Gold steigt nach US-Militärschlägen in Syrien - Analyse zu Silber

08.04.2017 17:40

Der Goldpreis stieg in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 20$, nachdem die USA, auf einen Befehl von US-Präsident Trump, Luftschläge gegen einen syrischen Militärflugplatz in Syrien durchführten. Der Ölpreis stieg sofort 1,4$ auf 52,60$ je Fass Rohöl und es stellt sich unweigerlich die Frage, ob die plötzliche relative Stärke im Rohölpreis des letzten Monats auf Insideraktivitäten zurückzuführen ist. Diese Luftschläge sollen nach Angaben des Pentagon die Reaktion auf einen Giftgasangriff mit Dutzenden Verletzten und Toten sein, den vermeintlich die syrischen Regierung zu Wochenbeginn durchgeführt hätte. Diese hat jedoch die Verantwortung für den Giftgasangriff von sich gewiesen. Einflussreiche bekannte Politiker wie der ehemalige US-Präsidentschaftskandidat Ron Paul und sein Sohn Senator Rand Paul sowie die freien unabhängigen Medien weisen mit Nachdruck darauf hin, dass es mit nahezu an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Angriff des syrischen Regimes war. Syrien hat in der Allianz mit Russland den Krieg fast gewonnen und in den vergangenen vier Monaten große Erfolge gegen extremistisch muslimische Terrorgruppen erzielt und Boden gut gemacht. Ron Paul weist darauf hin, dass dieser Angriff keinerlei Vorteil oder Nutzen für Assad hätte, sondern dem Regime nur enorme Nachteile bringen würde. Nach der Version der Ereignisse seitens der syrischen Regierung und Russlands handelte es sich um einen konventionellen Luftangriff auf Stellungen, wobei scheinbar ein verstecktes Lager mit Giftgaswaffen der Rebellen versehentlich getroffen wurde. Diese Erklärung ist logisch, wogegen ein Giftgasangriff am Vorabend eines Sieges durch Assad auf die Zivilbevölkerung überhaupt keinen Sinn macht und unlogisch erscheint.

Der US-Raketenangriff ließ den Preis für Öl und Gold kräftig ansteigen

Fakt ist, dass es keine internationale Untersuchung des Vorfalls gab und die linken Medien sofort Assad vorverurteilten. Es profitieren die internationalistischen Strömungen, die einen Krieg propagieren, sowie die Al Kaida, Terrormilizen, Groß Israel sowie der Islamische Staat von den US-Angriffen, da Assad ein Gegner dieser Gruppen ist und diese bekämpft. Dies ist nicht im Sinne der Stabilität des Mittleren Ostens und somit auch nicht im Sinne Europas und der USA. Tote Kinder in einem Bürgerkriegsgebiet sind schrecklich, doch das rechtfertigt nicht, dass die USA im Alleingang ohne eine UN-Resolution, die glücklicherweise durch Russland verhindert wurde, in den Krieg ziehen. Erschwerend kommt hinzu, dass Trump den Angriff befohlen hat, obwohl die USA nicht angegriffen wurden und keine Legitimation durch den US-Kongress hatte, was nach der US-Verfassung zwingend notwendig gewesen wäre. Nachdem die beiden letzten US-Präsidenten die US-Verfassung mit Füssen traten, wurde Trump unter anderem deswegen gewählt, weil er versprach die Verfassung zu achten, weshalb viele seiner Anhänger nun sehr enttäuscht und wütend sind. Dass Trump weder die Abschaffung von Obamacare noch seine Steuersenkung aufgrund eines zu stark sozialistisch geprägten Senats nicht durchbringen kann, ist eine Sache, doch einen Angriff auf einen souveränen Staat im Alleingang zu befehlen, was gegen alle vorherigen Wahlversprechen verstößt, dürfte tiefe Enttäuschung bei Freunden der Freiheit und Trump-Fans ausgelöst haben. Viele stellen sich nun die Frage, ob Trump in die Fänge des tiefen Staates und der Neocons geraten und zu einer Marionette verkommen ist.

Fluchtwährung Gold in Kriegszeiten

Gold gilt als Fluchtwährung und sicherer Hafen in Zeiten von Krisen und Kriegen. Dies liegt daran, dass Regierungen ihre Kriege immer über die Druckerpresse finanzieren. So war der erste Weltkrieg der Grund, warum die westliche Welt 1914 den Goldstandard auflöste. Nur so waren die Regierungen in der Lage neue Banknoten zu drucken, mit denen sie die Kriege finanzieren konnten, ohne diese mit Gold hinterlegen zu müssen. Hätte der Goldstandard Bestand gehabt, so wäre der erste Weltkrieg nach einigen Monaten aufgrund finanzieller Engpässe wohl bereits wieder beendet worden. Da Krieg das Drucken von Geld und somit Abwertungen von Währungen bedeutet, flüchten Spekulanten reflexartig in Gold und Rohöl, wenn es kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Staaten gibt. Auf der anderen Seite haben politische Börsen kurze Beine und es ist nicht mit einer Eskalation des Krieges wegen des Luftangriffs seitens der USA zu rechnen, wodurch der Goldpreis nur kurzfristig davon profitieren dürfte.

Der Goldpreis in Euro dürfte in diesem Jahr neue Mehrjahreshochs erreichen

Immerhin konnte der Goldpreis durch den nächtlichen Anstieg die schwere Widerstandszone im Bereich zwischen 1.150$ und 1.170$ kurzzeitig überwinden und auf den höchsten Stand seit 10. November ansteigen. Seit einigen Wochen zeigt sich der Goldpreis nun schon sehr stark und der Terminmarkt ist relativ frei von spekulativen Übertreibungen. Sollte es dem Goldpreis gelingen über 1.185$ anzusteigen und somit die Widerstandszone und den Abwärtstrend hinter sich zu lassen, so dürften wir eine Rallye am Goldmarkt erleben. Die Bären müssten sich dann nämlich eindecken, während die Bullen massiv auf wieder ansteigende Preise setzen würden. Die Hochs des vergangenen Jahres wären dann schnell in Reichweite. Das letzte Stück der Wegstrecke bis 1185$ sind dabei also sehr interessant für uns Investoren und wir beobachten die Märkte aktuell ganz genau.

US-Notenbank will ihre Bilanz schrumpfen

Auf Eurobasis notiert der Goldpreis nun auch bereits über 100€ höher als noch zu Jahresbeginn. Hier ist die Stärke besonders anschaulich, da der Goldpreis in Euro zum Jahreswechsel nicht einmal mehr bis an den langfristigen Aufwärtstrend zurück korrigierte, sondern schon deutlich früher wieder zu steigen begann.

Der primäre Grund für den Anstieg des Goldpreises in Europa ist der schwache Euro. Weil das Bankensystem in Europa immer noch auf unsicheren Füßen steht, will die EZB vorerst an ihrer Politik der extrem offenen Geldschleusen festhalten. Die ersten Diskussionen der Notenbank-Führung zu Änderungen am Zinsausblick wurden auch umgehend dementiert und ein Ende der expansiven Geldpolitik in die ferne Zukunft gerückt.

In den USA handelt die Notenbank „FED“ diametral gegensätzlich. Das Protokoll der letzten Notenbanksitzung enthüllte am Mittwoch, dass drei weitere Zinsanhebungen möglicherweise in diesem Jahr noch bevorstehen in den USA und nicht etwa vier Anhebungen. Neu war darin jedoch zu lesen, dass die meisten Mitglieder des Ausschusses angeblich dafür seien, die Bilanz der FED zurückzufahren, was bedeutet, dass man Anleihen am Markt verkauft, was für weiter ansteigende Marktzinsen sorgen würde.

Werden die Zinsen in diesem Jahr wirklich dreimal angehoben und Anleihen am offenen Markt verkauft, so dürfte der Euro zum Dollar auf unter 0,9$ abrutschen und Mitte bis Ende 2018 steht wahrscheinlich ein Platzen der Blasen an den Finanzmärkten ins Haus. Dies würde jedoch wiederum ein Eingreifen der Notenbanken über neue QE-Programme erfordern, was den Goldpreis zu einer neuen Rallye verhelfen würde. Wie die Terminmarktdaten zeigen, die eine extrem bullische Stimmung für den Euro und eine bärische für den Dollar zeigen, geht der Großteil der Marktteilnehmer von einem stärkeren Euro und einem schwächeren US-Dollar aus, was wir nicht so sehen.

Der Euro könnte seine Talfahrt in Bälde fortsetzen

Der Euro ist längst zur Schwachwährung verkommen und für den Anleger scheint es keinen vernünftigen Grund zu geben, noch Anlagen in Euro zu halten. Edelmetalle wie Gold und Silber sind hingegen real historisch günstig und werden von diesem Vertrauensverlust in die staatlichen Währungen nur weiterhin profitieren können. Der Terminmarkt spricht dafür, dass der Goldpreis in Euro bald neue Mehrjahreshochs erreichen wird. Wer auf noch günstigere Preise wartet könnte hingegen von einem davonlaufenden Goldpreis überrascht werden und auf seinem dann wertloseren Baumwollgeld sitzen bleiben.

Schwacher US-Arbeitsmarkt gibt Gold einen weiteren Schub

Die am heutigen Nachmittag erschienenen US-Arbeitsmarktdaten fielen so schwach aus, wie seit Mai 2016 nicht mehr. Es wurden nur 98 Tsd. neue Stellten geschaffen, während der Markt 180 Tsd. neuer Stellen erwartet hat. Zusätzlich wurden die beiden Vormonate noch nach unten revidiert – der Februar von 235 Tsd. auf 219 Tsd. und der Januar von 238 Tsd. auf 216 Tsd. Stellen. Die US-Notenbank hatte zuletzt die drei geplanten Zinsanhebungen für dieses Jahr unter die Vorbedingung gestellt, dass die Wirtschaft stark bleiben würde. Sollte sich diese eintrüben und der Arbeitsmarkt einbrechen, was einige Indikatoren schon seit längerer Zeit vermuten lassen, so wäre dies ein Grund weitere Zinsschritte in die Zukunft zu verschieben. Da drei Zinsschritte aktuell schon eingepreist sind, konnten Gold und Silber nach der Veröffentlichung der Daten noch einmal nach oben schießen und ein neues Tageshoch bei 1.271$ bzw. 18,48$ erreichen.

Ein schwacher US-Arbeitsmarkt könnte der FED einen Stein in den Weg legen

TECHNISCHE ANALYSE ZU SILBER

Die wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten Daten für Silber weisen immer noch einen Extremwert auf, wobei in den vergangenen zwei bis drei Wochen plötzlich relative Stärke zu sehen war. Zuletzt wurden die Positionen der großen Händler, womöglich jene von JP Morgan, die normalerweise dazu genutzt werden, um den Silberpreis zu drücken, in steigende Preise hinein abgebaut, was uns überraschte und leicht optimistisch stimmte. Der neueste Report zeigte jedoch wieder Schwäche und eine Ausweitung der Position. Wenn sich die großen 4 bis 8 Händler in steigende Preise hinein eindecken mussten, kam es in der Folge zu starken Anstiegen beim Silber. Dies ist jedoch die Ausnahme - der Terminmarkt zeigt ein massives Überangebot und man muss eher von einem kurzfristig fallenden oder stagnierenden Silberpreis ausgehen.

Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Der Terminmarkt ist bei Silber ist schon ausgereizt

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SILBER IN US-DOLLAR

Auch wenn der Terminmarkt jetzt auf den ersten Blick keine Rallye vermuten lässt, so hellte sich das charttechnische Bild für Silber Tag um Tag immer mehr auf. Erst konnte im Gleichlauf mit einem starken Goldpreis der Abwärtstrend überwunden werden und danach zeigte sich Silber relativ stark zum Gold. Jetzt stabilisierte sich der Silberpreis auch noch über der 200-Taglinie und mit dem Anstieg in der vergangenen Nacht steht Silber kurz davor ein neues prozyklisches Kaufsignal zu generieren, dem Spekulanten am Terminmarkt folgen dürften. Erst wenn diese Hürde genommen wird, entsteht ein prozyklisches Kaufsignal, das aufgrund des hohen Risikos nur bedingt handelbar ist.

Erst dann, wenn es dem Goldpreis auch gelingt den Abwärtstrend bei 1.280$ hinter sich zu lassen, dürfte es nur kurze Zeit dauern, bis der Silberpreis die Hochs des letzten Jahres erreichen wird. Deshalb sollte man jetzt auch einen genauen Blick auf den Goldpreis und seinen Kampf mit dem Abwärtstrend legen. Noch ist alles offen.

Der Abwärtstrend wurde übersprungen und das Chartbild hellt sich auf

Langfristig sind wir extrem optimistisch für einen weiter ansteigenden Silberpreis, da dieser im historischen Kontext einmalig günstig ist. Auch das Gold/Silber-Ratio von aktuell 71 gibt uns diesen deutlichen Hinweis, dass Silber extrem unterbewertet ist zum Gold. Physische Investoren sind daher gut beraten, wenn sie überproportional mehr Silber als Gold kaufen, da davon auszugehen ist, dass der Silberpreis in den kommenden Jahren etwa zwei bis dreimal so stark steigen dürfte wie der Goldpreis. Ist das Ratio dann in einigen Jahren wieder auf 30 oder tiefer gefallen, sollte man wieder das Silber gegen Gold tauschen.

Silber ist im Augenblick sehr günstig im Verhältnis zu Gold

SILBER IN EURO

In der europäischen Gemeinschaftswährung ist der Silberpreis besonders stark, da die EZB den Euro unablässig entwertet. Wir hatten unseren Kunden und Lesern vor anderthalb Jahren ausdrücklich empfohlen wegen der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank Silber zu 12,50 Euro je Feinunze zu kaufen. Der Ausbruch aus der langjährigen Handelsspanne zwischen 12,50 Euro und 16 Euro scheint nun komplett. Charttechnisch wurde ein sogenannter Pull Back an das Ausbuchsniveau vollzogen und dieser positiv getestet. Es ist trotz der verhaltenen Situation am Terminmarkt gut möglich, dass Silber in Euro in diesem Jahr die Hochs des letzten Jahres herausnehmen und neue Mehrjahreshochs erreichen wird, insbesondere dann, wenn der Euro deutlich unter die Parität zum US-Dollar fallen wird.

Silber in Euro ist weiterhin im Aufwärtstrend


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