Die Euro-Krise kehrt zurück
Bildquelle: Blaschzok Financial Research
Der im Mainstream renommierte Harvard Ökonom Kenneth Rogoff hat diese Woche eine Rückkehr der Euro-Krise vorausgesagt und erstmals die wirkliche Schuldenlast Deutschlands zugegeben. „Die Last der deutschen Schulden ist höher, als die Zahlen es vermuten lassen. Sie sind nicht in der Bilanz, aber eines Tages werden sie fällig – und die Deutschen sollten darauf vorbereitet sein.“ Dieser den Eliten nahestehende Pseudo-Ökonom hat nur 5 Jahre länger gebraucht als die Ökonomen der Österreichischen Schule, die zum Teil bereits vor 10 Jahren vor diesen Entwicklungen warnten, um letztlich auch in der Realität anzukommen. Noch vor kurzer Zeit hatte er all jenen libertären Ökonomen, die vor den gigantischen impliziten Schulden für Deutschland durch die EZB, Target2, ESM, OMT und weiteren Vehikeln der Europäischen Union warnten, als „Verschwörungstheoretiker“ diskreditiert und den Mund verboten. Im Target2 System stehen mittlerweile implizite Schulden für Deutschland in Höhe von 800 Mrd. Euro im Feuer, die fällig werden, wenn es zum Zusammenbruch der EU oder des Euros kommen sollte. In Italien ist ein Viertel der Industrie seit vor der Krise von 2008 verloren gegangen und die PIGS Krisenländer konnten sich wegen dem Euro seit 2008 nicht erholen. Da Frankreich sowie die Niederlande Referenden zum Austritt aus der Europäischen Union und dem Euro planen, steigen die Risikoaufschläge für Staatsanleihen stark an. Die Zinsdifferenz zwischen französischen und deutschen Staatsanleihen ist so hoch wie seit dem Krisenjahr 2012 nicht mehr und Spekulanten beginnen bereits wieder gegen die Eurozone zu wetten. Die Gefahr eines Dominoeffektes, der zu einer Lawine an neuen Schulden führt, ist daher sehr hoch. Die Forderungen der Bundesbank gegenüber dem Target2-System sind damit fast dreimal so hoch wie der gesamte Bundeshaushalt für ein Jahr, der gerade einmal bei 300 Mrd. Euro liegt. Eine Rückzahlung der Schulden an die Bundesbank ist bei einem Austritt sehr unwahrscheinlich. Die Zeche zahlt in jedem Fall der Steuerzahler über höhere Steuern oder eine Abwertung der Währung, wodurch die Renten- und Pensionsansprüche real deutlich sinken werden.
Da die Europäische Zentralbank bis Ende 2017 monatlich 60 Mrd. Euro neues Geld drucken wird, ist ein weiterer Anstieg der Target2 Salden äußerst wahrscheinlich, wobei der Saldo bei der Bundesbank dann 1 Billionen Euro überschreiten könnte. Aktuell haben ein positives Saldo Deutschland (796 Mrd. Euro), Luxemburg (187 Mrd. Euro) und die Niederlande (87 Mrd. Euro), während beispielsweise Spanien mit einem negativen Saldo von -328 Mrd. Euro bei den Nordländern in der Kreide steht. Griechenland ist mit 183% des Bruttoinlandsproduktes verschuldet und auch Italien (133%), Spanien (100%) und Frankreich (97%) haben sehr hohe explizite Staatsschulden, während diese in der Bundesrepublik (65% = 2 Billionen Euro) und den Niederlanden (63%) oberflächlich relativ niedrig sind. In den 2 Billionen Euro sind natürlich nicht die Pensions- und Rentenanwartschaften sowie die Risiken aus den internationalen Rettungsprogrammen und den zusätzlichen Kosten der illegalen Immigration berücksichtigt. Zieht man das mit in die Berechnung ein, so kommt man auf eine Staatsschuld Deutschlands von über 9 Billionen Euro oder mehr als 300% des BIPs, was zeigt welch gigantische Belastungen auf den Steuerzahler in den kommenden Jahren zukommen werden. Diese Verpflichtungen können nur über höhere Steuern oder höhere Inflation gelöst werden, wofür letztlich immer der deutsche Steuerzahler geradestehen wird. In Deutschland gibt es nach neuesten Berechnungen nur noch 15 Mio. Nettozahler, während der Rest der 65 Mio. Menschen von den Transferleistungen dieser 15 Mio. hochproduktiven und fleißigen Deutschen lebt.
Die deutschen Staatsschulden betragen 2 Billionen Euro und könnten durch Target2 schnell um eine Billionen Euro anwachsen.Die expansive Geldpolitik der EZB wirkt über den schwachen Euro in den wettbewerbsstarken Ländern wie Deutschland oder den Niederlanden wie ein Dopingmittel. Dies führte dazu, dass Deutschland mit einem Außenhandelsüberschuss von 250 Mrd. Euro nach China nun Vize-Exportweltmeister ist. Grundsätzlich ist die Schaffenskraft des deutschen Volkes ein Grund zur Freude, doch erhalten wir für die in Deutschland produzierten Güter zu einem großen Teil lediglich nicht einbringbare Forderungen oder wertloses Baumwollgeld, das in Staatsanleihen investiert wird und man am Ende des Tages größtenteils wertlos abschreiben muss. Die deutsche Exportwirtschaft wird über den schwachen Euro auf Kosten des Steuerzahlers quersubventioniert, da das Eurokorsett sowie die zentralistische Gesetzgebung in Brüssel natürliche Anpassungsprozesse verhindern.
Die Inflation ist zurück und entwertet das Papiergeld
Die USA sind auf Platz 17 der ökonomisch freiesten Länder abgerutscht, während die Teuerung im Januar zuletzt mit einer Jahresrate von 2,5% durch die Decke ging. Dies ist der stärkste Anstieg der Preise in den USA der letzten fünf Jahre. Diese zogen in den letzten Monaten sukzessive an und so müssen die Amerikaner Monat um Monat mehr für ihre Güter und Dienstleistungen ausgeben. Zum Vormonat gab es einen stärkeren Sprung bei den Preisen um 0,6%, der primär durch gestiegene Energiepreise verursacht wurde. In den letzten beiden Jahren hatte der Verfall des Rohölpreises dafür gesorgt, dass gestiegene Preise für Nahrungsmittel, Krankenversorgung, Wohnen, Bildung und Dienstleistungen kompensiert wurden und so die Teuerung relativ niedrig ausfiel. Jetzt ziehen die Energiepreise jedoch wieder an und der Anstieg der Konsumentenpreise fällt daher umso stärker aus und dürfte auch nachhaltig sein. Normalerweise würde die US-Notenbank mit steigenden Leitzinsen auf ein Anziehen der Teuerung reagieren, doch die fragile Wirtschaft und unterkapitalisierte Bankensystem dürften ihr die Hände binden.
Wie immer ist die von der US-Regierung veröffentlichte Teuerung nicht glaubhaft und statistisch schöngerechnet. Die Shadow-Inflationsrate nach der Berechnungsmethode von 1980 liegt hingegen aktuell bei 10,3% zum Vorjahr. Bei einer derzeitigen Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen von 2,5% macht dies ein reale Verzinsung von -7,8%, um die die Ersparnisse der Amerikaner jährlich heimlich an Kaufkraft verlieren. Die Finanzielle Repression zum Zwecke der Rekapitalisierung des Bankensystems und zum Abbau der amerikanischen Staatsschulden auf Kosten der Bürger ist also weiterhin im vollen Gange. Jeder, der nicht mit Edelmetallen oder anderen inflationsgeschützten Anlagen vorsorgt, wird von dieser verdeckten Enteignung betroffen sein.
Auch in Deutschland zog die statistische Teuerung in den vergangenen Monaten stark an und lag zuletzt bei fast 2%, was früher einmal das Ziel der Europäischen Zentralbank zur Abwertung des Euros war. Kürzlich hatte Draghi diese Ziele jedoch verändert, sodass wahrscheinlich auch eine Teuerung in Höhe von 4% in Deutschland noch kein Anlass wäre, das Drucken von Geld in Europa einzustellen. Bevor die EZB aus dem Krisenmodus aussteigt, müssen folgende Kriterien gleichzeitig erfüllt sein.
In den USA stieg die Inflation auf ein 5-Jahreshoch- Die Inflation muss sich in allen Euro-Ländern angleichen
- Die Inflation darf nicht vorübergehend sein
- Die Inflation muss selbsttragend sein
- Die Inflation muss in fast allen Ländern über 2 Prozent liegen
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass all diese Kriterien in der nächsten Zeit gleichzeitig in der Eurozone auftauchen, weshalb man von einem weiter abwertenden Euro ausgehen darf.
Bankensystem unterkapitalisiert – die US-Notenbank muss Geld drucken
Die geplante Aufhebung des Dodd Frank Gesetzes wird das auf wackeligen Beinen stehende Bankensystem in den USA weiter destabilisieren. Nach Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve in Minneapolis, Neel Kashkari, haben die hiesigen Banken immer noch nicht genügend Eigenkapital um eine große Krise zu überstehen. Im Jahr 2008 stand das globale Bankensystem vor dem Kollaps, da die Banken ihr Eigenkapital über geschöpfte Kredite so stark hebelten, dass sie bei einem Teilausfall der Forderungen bereits Bankrott gingen. Lehmann Brothers, die Bank die als erstes über den Jordan ging und deren Bankrott den Beginn der großen weltweiten Krise markiert, hatte zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs gerade einmal noch 3% Eigenkapital. Kashkari ist der Überzeugung, die amerikanischen Banken hätten gerade einmal die Hälfte des Eigenkapitals, das sie benötigen würden, um für eine kommende Krise gewappnet zu sein. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die US-Notenbank die Geldmenge in den USA noch einmal vervielfachen würde, indem noch mehr wertlose Schuldpapiere aufgekauft würden. Die US-Notenbank müsste dazu ein neues QE-Programm auflegen und die Konsequenz daraus wäre, dass der US-Dollar massiv abwerten würde. Bei einer erneuten Verdoppelung der Geldmenge kann man davon ausgehen, dass auch der Goldpreis seinem Ruf als sicherer Hafen gerecht und sich verdoppeln wird. Dies ist nicht nur ein mögliches Szenario, sondern die für die US-Regierung und das Bankensystem einzige Alternative, um deren Fortbestehen zu sichern. Es ist demnach nicht die Frage, ob es soweit kommen wird, sondern wie schnell sich die US-Notenbank gezwungen sieht die Geldschleusen wieder zu öffnen. Die Preise für Gold und Silber können in diesem Umfeld nur weiter ansteigen.
Die Verachtung, die US-Präsident Trump gegenüber der US-Notenbank an den Tag legt, ist in der Gesamtbetrachtung nicht glaubwürdig, sowie das vermeintliche Ziel der FED einer weiteren Straffung der Geldpolitik über weitere Zinsanhebungen. Die FED muss und wird im Interesse ihrer Eigner die Geldschleusen wieder öffnen, was jedoch bei höheren Zinsen passieren kann, solange das Geld frisch aus der Druckerpresse strömt. Auf der anderen Seite ist Trump von dieser billigen Geldpolitik abhängig, um den Konjunkturzyklus noch etwas länger am Laufen zu halten, damit es nicht zu einem Crash zum Beginn seiner Amtszeit kommt. Alle Zeichen stehen also auf weitere Inflation der Geldmenge, der weiteren Abwertung der Währungen und dementsprechend stark steigenden Preise für Edelmetalle.
TECHNISCHE ANALYSE ZU PLATIN
Die wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten Daten für Platin zeigten zur Vorwoche wieder einmal deutliche Schwäche. Der CoT-Index steht schon wieder nur bei 38 Punkten, was enttäuscht. Die Bullen versuchen den Preis am Terminmarkt nach oben zu treiben, doch will es ihnen aufgrund des physischen Überangebotes nicht gelingen. Insgesamt sind die CoT-Daten jetzt leicht negativ, wobei es noch keine deutliche Extremposition bei den Bullen gibt. Dies lässt noch etwas Potenzial für einen weiteren Anstieg, sofern Gold und Silber auch mit ansteigen.
Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)
Der Terminmarkt zeigt, dass schon wieder sehr viele Spekulanten auf steigende Preise setzen.PLATIN IN US-DOLLAR
Gleich am ersten Handelstag des neuen Jahres schoss der Preis für Platin in die Höhe. Dabei wurde der Abwärtstrend gebrochen, was einen Anstieg bis 1.000$ auslöste. Über diesem Widerstand bei 1.000$ gibt es ein weiteres Kaufsignal im Platin bis 1.100$ und darüber gar bis 1.200$. Ob es soweit kommt, hängt im Augenblick etwas von einem weiterhin steigenden Goldpreis ab. Bei diesem sieht es jedoch gut aus, dass dieser weiter auf 1.280$ ansteigen wird, weshalb es den Spekulanten in diesem Fall dann auch gelingen dürfte, den Preis für Platin ebenso weiter nach oben zu treiben. Ein weiteres Kaufsignal entstand also mit dem Anstieg von Platin über 1.000$ und solange der Preis über dieser Marke notiert und Gold stark bleibt, wäre ein Anstieg bis an den nächsten Widerstand bei 1.100$ gut denkbar. Mittel- bis langfristig auf Sicht von einem Jahr sind wir extrem positiv für Platin gestimmt und ein erneuter Anstieg bis 1.200$ dürfte ein realistisches Szenario sein. Aufgrund der Schwäche am Terminmarkt sollte man jedoch konsequent einen Stop Loss platzieren.
Platin stieg zu Jahresbeginn sofort um 100$ an.PLATIN IN EURO
In Euro ist der Platinpreis aufgrund des schwachen Euros natürlich besser unterstützt. Da die EZB weiterhin so viel Geld druckt und den Euro weiter abwerten wird, ist es unwahrscheinlicher, dass die Unterstützung bei 850€ je Feinunze noch einmal fallen wird. Deshalb bieten sich unter 850€ antizyklische Käufe an. Über 940€ gab es ein weiteres prozyklisches Kaufsignal. Platin sollte man in jedes gut diversifizierte Edelmetalldepot zu 5% bis 10% beimischen.
Über 940€ je Feinunze gibt es ein erneutes Kaufsignal