CoT-Blitzupdate: Gold und Silber mit Schwäche

28.12.2020 17:07

Die Netto-Shortposition der Big 4 erhöhte sich von 31 auf 33 Tage der Weltproduktion.
Die Netto-Shortposition der Big 8 erhöhte sich von 54 auf 59 Tage der Weltproduktion.

  • Der Preis stieg zur Vorwoche um 24,8$, während die Spekulanten 8,7 Tsd. Kontrakte netto auf steigende Preise setzten. Das zeigt Stärke bis zum Stichtag Montag. (Achtung - die CFTC hat diesmal den Montag als Stichtag für den CoT-Report fixiert und nicht den Stand von Dienstag, wie sonst üblich.)
  • Die Stärke in den dieswöchigen Daten scheint noch ausgeprägter zu sein, wenn man die mutmaßliche Manipulation über den Terminmarkt berücksichtig - hier gab es einen Positionsaufbau bei den großen vier Händlern.
  • Der CoT-Index fiel dabei um zwei Punkte und ist damit weiterhin klar im Verkaufsbereich zum Open Interest.

FAZIT: Die Terminmarktdaten haben sich verschlechtert zur Vorwoche, doch zeigte sich ein Defizit am physischen Markt, was auf eine Fortsetzung des Anstiegs hoffen lässt. Die Abwärtstrends wurden gebrochen, was neue Käufer angelockt hat. Womöglich hat man deshalb manipulativ gegengehalten. 

Aktuell überzeugt die Kursentwicklung nach dem Bruch der Abwärtstrends nicht. Dieser Anstieg wurde primär durch einen schwachen Dollar verursacht. Mit einem wieder stärkeren Dollar könnte der Ausbruch wieder negiert werden. Die CoT-Daten geben uns nur wenig Anlass, um jetzt schon mit einem dynamischen weiteren Anstieg zu rechnen. Steigt der Preis weiter, dann wohl eher gemächlich und weniger impulsiv.

Aufgrund dieser Situation müssen Stop-Loss Orders weiter auf dem Einstiegsniveau am Abwärtstrend und bei 1.815 US-Dollar platziert werden, denn die Gefahr, dass der Preis noch einmal zurückfallen könnte, ist weiterhin hoch.

Kurzfristig ist ein Aufwärtstrend intakt (grüne Linie) - bricht dieser, dann ist das das erste Warnsignal. Fällt der Preis zurück in den Abwärtstrend, so wäre dies kurzfristig bärisch und die ersten Stop-Loss Orders würden aktiviert. Mit einem Rückfall in den alten Abwärtstrend, würde sich das bisherige Kaufsignal negieren.

Der Goldpreis in Euro muss weiterhin den langfristigen Aufwärtstrend verteidigen. Gelingt dies nicht, dann droht ein nochmaliger Abverkauf um 100 Euro auf 1.400 Euro je Feinunze. Unter 1.500 Euro würde die Kreuzunterstützung brechen - kurzfristige Trader dürfen dann keine Longposition mehr halten - deshalb muss dort spätestens der Stop Loss liegen.

SILBER

STÄRKE BEIM SILBER

Die Netto-Shortposition der Big 4 erhöhte sich von 65 auf 73 Tage der Weltproduktion.
Die Netto-Shortposition der Big 8 erhöhte sich von 63 auf 69 Tage der Weltproduktion.

  • Der Preis stieg um 1,7 US-Dollar und die Positionierung erhöhte sich um vergleichsweise geringe 8,1 Tsd. Kontrakte. Dies zeugt von deutlicher Stärke. 
  • Es gab eine mehr als deutliche Manipulation über den Terminmarkt. Es gab ein kurzfristiges starkes Defizit und man hat den Anstieg ausgebremst, sonst wäre Silber über 28 US-Dollar angestiegen und hätte weitere Spekulanten in den Markt gesaugt.
  • Zum Open Interest sind die Daten jetzt so schlecht, wie zuletzt in 2018 und haben damit einen neuen Extremwert erreicht. Das Sentiment ist immer noch extrem bullisch. Es gibt weiterhin das Potenzial für einen Long Drop, trotz der bisherigen Preiskorrektur.

Der Silberpreis stieg über den Abwärtstrend an, was das prozyklische Kaufsignal über 25 US-Dollar brachte, jedoch hat dieses ein eher schlechtes CRV. Die neuen CoT-Daten bestätigen, dass das Platzieren einer Stop-Loss-Order zum Einstiegspreis weiterhin extrem wichtig ist. Die Ampel für diesen Ausbruch ist noch orange. Ohne QE-Programme wäre die Ampel knallrot und wir würden nie auf einen steigenden Preis setzen. Wir müssen die Liquidität, die ins System gespült wird, jedoch berücksichtigen und deshalb dem aktuellen charttechnischen Kaufsignal über dem Abwärtstrend folgen. Wir setzen aber konsequent Stop-Loss-Orders und agieren vorsichtig. Es ist nicht auszuschließen, dass es doch noch einmal einen Angriff auf den Gold- und Silberpreis geben wird.


Über dem Abwärtstrend ist das Kaufsignal intakt. Fällt der Preis hingegen wieder zurück in diesen, müssen Stop-Loss-Orders greifen.


Dass der Silberpreis in Euro auch den Abwärtstrend brechen konnte, stimmt optimistisch, trotz der schlechten CoT-Daten. Nach dem abgeschlossenen Pull-Back an den Abwärtstrend ging es wieder nach oben auf fast 22 Euro am heutigen Tag. Auch hier gilt, dass sich das Kaufsignal mit einem Rückfall des Preises in den Abwärtstrends negieren würde -> Stop-Loss-Orders setzen!

PALLADIUM

UNVERÄNDERT SEIT WOCHEN 

Preis und Positionierung sind unverändert zur Vorwoche. Die Analyse zu Palladium ist damit unverändert zu den Vorwochen. -> Siehe CoT-PDF für die Analyse der Vorwochen.

Charttechnisch ist Palladium weiterhin uninteressant für einen Trade. Es gibt weder auf der Long-, noch auf der Shortseite, ein gutes Setup für einen erfolgreichen Trade. Wir müssen weiterhin abwarten, bis sich eine gute Chance ergibt.

PLATIN

SCHWÄCHE ZUR VORWOCHE

Zur Vorwoche zeigt der CoT-Report eine Schwäche am Platinmarkt. Selbst im Vergleich zum Vormonat zeigt sich mittlerweile eine leichte Schwäche. Die Daten sind weiterhin nahe dem Verkaufsbereich in Relation zum Open Interest. Platin ist abhängig von der Investmentnachfrage, die wiederum abhängig von der Entwicklung am Gold- und Silbermarkt ist. Sollten Gold und Silber weiter anziehen, dann besteht für Platin die Chance den Abwärtstrend bei 1.100 US-Dollar zu überwinden. Doch insgesamt ist die Luft aus diesem Anstieg schon größtenteils raus und sollten Gold und Silber zurück in ihre Abwärtstrends fallen, dann wird auch Platin noch einmal korrigieren.

Charttechnisch bildet sich aktuell eine Art "Bullenflagge" heraus. Der starke Einbruch intraday in der letzten Woche ist jedoch ein Indiz für eine starke spekulative Beteiligung. Kurzfristig ist das Setup nicht gut und es besteht die Gefahr eines neuerlichen Rücksetzers auf 900 US-Dollar. Dort scheinen Käufe interessanter zu sein - auf dem aktuellen Preisniveau warten wir ab. Sollten Gold und Silber in dieser Woche und im neuen Jahr weiter Gas geben, dann würde der bullische Ausbruch aus der Flaggenformation ein kurzfristiges Trading-Kaufsignal mit einem eher moderaten CRV geben. Kurzfristig gibt es kein Setup, das wir jetzt unbedingt mithandeln müssten.

CoT Trading Matrix

Hier sehen Sie die aktuelle CoT-Index Kauf- und Verkaufsmatrix. Mit dieser kann man einen ersten Blick auf gute antizyklische Kauf- oder Verkaufchancen für die Zukunft erkennen. Das Sentiment für viele Märkte auf einem Blick.

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(Premium-Trader-Service ist ein vorübergehend kostenfreies Extra im Premium-Abonnement bis der neue Service an den Start geht - danach werden die Premium-Trader Daten kostenpflichtig sein.)

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