Chartupdate und COT-Analysen

19.05.2022 23:26 von Markus Blaschzok

Nach schlechten Wirtschaftsdaten aus den USA, die neue Rezessionsängste schürten, ging der US-Dollar heute auf Talfahrt und die erwartete Erholung der Edelmetallpreise setzte ein. 

Der Euro konnte nicht nur ein Reversal vollziehen, nachdem die wichtige Unterstützung bei 1,05$ bereits gefallen war, sondern testet nun wieder die Oberseite der vorherigen Handelsspanne. Dies ist kurzfristig ziemlich bullisch. Damit ist die potenzielle Gegenbewegung auf 1.10$ je Euro wieder auf dem Spielplan. Bricht der Euro bullisch aus der Handelsspanne aus, so gibt es ein Kaufsignal. Nach einem Anstieg liegt der Stop-Loss dann entsprechend auf der Unterstützung bzw. dem Einstiegspreis. Eine kurzzeitige Dollarschwäche/Eurostärke würde die Erholung der Edelmetallpreise befeuern.

Gold legt auf 1.850$ zu

Die erwartete Zwischenerholung beim Gold läuft und der Preis stieg mittlerweile auf 1.850$ im Tageshoch an. Zwei Abwärtstrends wurden überwunden. Charttechnisch scheint eine Erholung auf 1.870$ oder gar 1.900$ möglich zu sein. Man sollte daher nicht zu früh die Gewinne mitnehmen und wieder auf die Shortseite wechseln - bei 1.900$ wäre das hingegen angebracht. Sollte Gold es nicht so weit schaffen, dann liegt der Stop-Loss beim Einstiegslevel bei ca. 1.800$ und entsprechend auf den Einstiegspunkten.

Silber - Pull Back an die ehemalige Unterstützung bei 22 US-Dollar

Der Silberpreis zeigte sich in den letzten Handelstagen relativ stark und erreichte früh den Widerstand bei 22 US-Dollar. Die Frage, die sich nun stellt ist, ob hier die Zwischenerholung bereits ihr Ende gefunden hat oder ob es noch etwas weiter nach oben geht. Kann sich der Euro weiter erholen und neigt der Dollar weiter zur Schwäche, wäre eine weitergehende Erholung möglich. Kann Silber über 22 US-Dollar ansteigen, dann kann man den Stop-Loss auf dieses Niveau nachziehen. Insgesamt ist die Gefahr weiterhin groß, dass Silber in den nächsten Wochen noch weiter auf 18$ abschmieren kann, sofern die US-Notenbank ihren Kurs beibehält und die Rezessionssorgen weiter zunehmen.

Kupfer - Stärke im Preisrückgang

Die Angst vor einer Rezession hat die Bullen erst einmal verschreckt und die Spekulanten haben den Markt verlassen. In den lezten Monaten waren die Daten noch neutral, doch der Preisrückgang erfolgte unter Stärke, was darauf hindeutet, dass die Untersteite der Handelsspanne bei 4,10$ erst einmal halten könnte.

Weiterhin Defizit am Baumwollmarkt - Immer noch bullisch - Aufwärtstrend immer noch intakt

Auch im letzten Monat zeigte sich wieder Stärke und ein Defizit am physischen Markt. Das ist der längste Anstieg des Baumwollpreises seit der Finanzkrise in 2008. Solange das Defizit anhält, kann der Preis grundsätzlich weiter ansteigen, auch wenn die Daten längst überkauft sind. Die Chance für einen Short-Trade ist noch nicht da.

Kaffee: Sentiment gekippt - Angebot und Nachfrage ungefähr ausgeglichen

Die Bullen kapitulieren und die Bären sind am Zug. Die Bären sollten sich jedoch nicht zu sicher fühlen, denn die Bereinigung am Terminmarkt ist bisher neutral. Dennoch ist Kaffee Arbabica unter 215 US-Cent short mit einem ersten Ziel bei etwa 165 US-Cent.

Immer noch Stärke/Defizit bei Mais

Der Aufwärtstrend ist noch intakt, doch gelingt es dem Maispreis seit Wochen nicht den Widerstand bei 800 US-Cent rauszunehmen. Die COT-Daten zeigen zum Vormonat jedoch relative Stärke, sodass der Widerstand noch überwunden werden und der Aufwärtstrend intakt bleiben dürfte. Solange der Aufwärtstrend intakt ist, gibt es keinerlei Chance für einen Short-Trade. Erst mit einer Schwäche in den Daten und folgendem Trendbruch kann man mit einem guten CRV bei diesen überkauften Daten short gehen.

Magerschwein mit extremer Stärke

Die Spekulanten haben Magerschwein massiv geshortet und der Preis hält sich stark über 100 US-Cent je Pfund. Das ist ein schlechtes Setup und schreit nach einem kommenden Short Squeeze in den nächsten Wochen. So wie es aussieht, sind Rücksetzer mit einer weiteren Bereinigung am Terminmarkt eine Kaufchance.

Sojabohnen - Leichte Stärke zu den beiden Vorwochen

Die Bereinigung am Terminmarkt erfolgte in den letzten Wochen unter einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage am physischen Markt. Zum Vorjahr zeigt sich extreme Stärke, doch muss das nicht bedeuten, dass die Stärke immer noch da ist. Der Aufwärtstrend bei Soja wurde mittlerweile gebrochen und es hat sich eine Handelsspanne zwischen 1.580 USC und 1.740 USC herausgebildet. Da die Entwicklung zum Vormonat neutral war, darf ein Verkaufssignal mit einem bärischen Ausbruch aus der Handelsspanne angenommen werden bei diesen überkauften Daten. Ein Verkaufssignal hätte aktuell ein gutes CRV. Ohne dass sich in den nächsten Wochen Stärke in den Daten zeigt, hätte ein Kaufsignal mit dem bullischen Ausbruch aus der Handelsspanne ein schlechtes CRV. 

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