Chartupdate | Gold | Silber | S&P 500

13.06.2013 12:05

Gold hat sich bisher gut gehalten

Nachdem in der Vorwoche bei 1.420 USD im Gold die Hand drauf war und es nicht weiterging, zeichnete sich ein Rückgang ab, der am Freitag mit einem Tagesverlust von 40 USD viele Longpositionen ausstoppte, die in den letzten Wochen aufgebaut wurden. Es kam nicht zu einem weiteren Sell Off und 20 USD vor dem vorherigen Tief stoppten starke Käufe bei 1.365 USD den Preisverfall. Im gestrigen Handel setzten bei 1.394 USD bereits die Verkäufe von Spekulanten ein, die auf einen Pull Back an das Ausbruchsniveau tippen, sodass die Kaufmarke von 1.400 USD gar nicht erreicht wurde. Kommt jetzt doch so viel Kaufdruck auf, dass die Marke von 1.400 USD überschritten wird, so wird es zu Eindeckungen kommen, die den Preis schnell zum nächsten Widerstand bei 1.424 USD führen werden.

James Turk sagte in dieser Woche, dass im Zuge der Schwäche des US-Dollars der Gold- und Silberpreis im Sommer die Märkte mit einer Explosion überraschen und schocken könnte. „Normalerweise ist der Sommer eine ruhige Periode, doch ab und dann gibt es ein „Schwarzer Schwan“- Ereignis, das die Leute überrascht und die Märkte daraufhin wirklich abheben. 1982 geschah dies, als einige mexikanische Pleiten zu Zusammenbrüchen einiger Banken in den USA führten. Damals sprang der Goldpreis um 63% von 298 USD am 22 Juni auf 486 USD am 8. September. Silber stieg gar um 80% in diesen 2 ½ Monaten an.

Das Umfeld ist perfekt für ein derartiges Ereignis. Während die Aktienmärkte geldmengengetrieben stark zulegen konnten, machte der Goldpreis genau das Gegensätzliche und fiel auf ein 40-Jahrestief zur Geldbasis. Die Marktteilnehmer glauben, dass die Hausse vorbei ist und dass die monetären Maßnahmen wieder gedrosselt oder beendet werden. Schon vor drei Monaten erwartete das der Markt und preiste dies durch einen fallenden Goldpreis ein. Doch jeden weiteren Monat, der verstreicht und keine Drosselung von QE4 kommt, baut sich immer mehr Druck im Markt auf. Ziemlich genau eine halbe Billionen USD wurden allein seit Jahresbeginn gedruckt während der Goldpreis im gleichen Zeitraum um 350 USD fiel. Früher oder später wird der Markt einsehen, dass es zu keinem Ende der Geldmengenlockerungen kommen wird und dann wird nicht nur die neu geschaffene Geldmenge eingepreist werden, sondern auch die Erwartungen müssen revidiert werden und so auch der Preisverfall in diesem Jahr, was in Kombination ein enormes Potenzial hat.

Unser Kaufniveau bei 1.400 USD wurde noch immer nicht nachhaltig übersprungen. Über 1.400 USD ist die Chance gut, dass im Anschluss die 1.424 USD überwunden werden können. Wenn der Sprung darüber auch gelingt, dann sieht es sehr gut aus da es 

  1. zu keinem weiteren Abverkauf kam und das Tief bestätigt wurde und
  2. auch die Kaufmarke von 1.400 USD mit einem Hoch über dem nächsten Widerstand bei 1.424 USD bestätigt würde.

Auf der Unterseite liegen die nächsten Unterstützungen bei 1.374 USD und 1.664 USD.

 

 

Silber im Keil gefangen

 

Silber bewegt sich in einem Keil nach oben, wobei die Marke von 22 USD bereits zweimal angetestet wurde. Als Gold gestern um 20 USD zulegen konnte, während die Aktienmärkte um über zwei Prozent einbrachen, tat sich bei Silber gar nichts und bei 22 USD gab es starken Verkaufsdruck, der jeden Anstieg verhinderte. Dieses Preismuster ist doch etwas ungewöhnlich auf dem aktuellen Niveau. Kurz über 22 USD verläuft ein Abwärtstrend, der einen Anstieg zusätzlich erschwert.

Hier besteht nun die Gefahr, dass wenn dieser Keil nach unten verlassen wird, dass es zu Anschlussverkäufen kommt. Würde dies passieren, so wäre das technische Kursziel bei 20,40 USD. Dies dürften mehr Marktteilnehmer so sehen, was das Smart Money nutzen könnte, um weitere Longpositionen abzufischen. Dieser Einbruch bedingt jedoch, dass auch Gold noch einmal tiefer geht. Man kann es nicht ausschließen, doch da der letzte Fall schnell gebremst wurde, sind wir bullisch. Steigt Gold hingegen über 1.400 USD, so wird ein Abrutschen nach unten unwahrscheinlich. 

Das erste kurzfristige Kaufsignal entsteht über 22,30 USD. Das mittelfristige Kaufsignal erst über 23, 50 USD. Wer sich bei 22,30 schon in den Markt wagt, der sollte seinen Stop Loss bei 21,90 USD platzieren. Über 22,30 USD sollte man nachkaufen.

 

Aktienmärkte an wichtigen Unterstützungsmarken

 

Der japanische Nikkei und die Aktienmärkte kamen gestern wiederholt unter Druck. Der S&P 500 gab, wie in der letzten Analyse vermutet, wieder ab, nachdem der Abwärtstrend nicht nachhaltig überwunden werden konnte und die Notierungen dort an Momentum verloren. Von gestern auf heute fiel der Index um 40 Punkte und erreichte die Unterstützung bei 1.600 Zählern, die auch das Vorwochentief markiert. Trader können hier spekulativ long gehen, in der Hoffnung ein paar Punkte mitzunehmen.

Hält diese Unterstützung nicht, so ist der mittelfristige Aufwärtstrend definitiv gebrochen und die Unterstützung bei 1.580 Punkte, welche die Unterseite des Trendkanals darstellt, dürfte nur ein Etappenziel sein, bis die Kurse auf bis zu 1540 durchrutschen. Doch noch ist es nicht soweit und verschiedene Seiten haben ein Interesse daran, dass der S&P erst einmal nicht unter diese Marke fällt und sich auch der DAX über der psychologisch wichtigen Unterstützung von 8.000 stabilisieren kann. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit gut, dass hier der Kurssturz zumindest erst einmal kurzfristig aufgefangen wird. Auch der Nikkei hat heute Morgen mit 12.440 Punkten das Vortagestief nicht mehr unterschritten, was ein Zeichen für eine Stabilisierung ist. Über den Marken von 1.600 im S&P 500, 8.000 Punkte im DAX und 12.400 im Nikkei, ist die Longseite zu bevorzugen. Darunter ist es besser, man ginge aus dem Markt oder versucht einen Short-Einstieg.

 


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