Aktiencrash – Trendwende – Zeit um in Gold zu gehen

09.02.2018 16:09

Der amerikanische Aktienmarkt befand sich in den letzten beiden Wochen auf Talfahrt und brachte den Anlegern riesige Verluste. Von seinem neuen Allzeithoch bei 2.877 Punkten verlor der S&P500 Aktienindex 12,5% binnen zweier Wochen. Der Dow Jones verlor sogar 13,5% in dieser Zeit und der Deutsche Aktienindex „DAX“ musste seit seinem Allzeithoch bis dato immerhin ein Minus von 11% verbuchen. Der Dow Jones konnte sich zur Wochenmitte wieder um 2.000 Punkte erholen, doch das erwies sich heute als ein „Dead Cat Bounce“, da es zu einem weiteren starken Einbruch auf 23.700 Punkte kam. Vieles spricht dafür, dass die Hausse am Aktienmarkt nun ihr Ende finden könnte und Anleger besser ihr Kapital abziehen und in Sicherheit bringen sollten. Dagegen dürften die Edelmetalle kurz vor einem neuen Bullenmarkt mit starken Anstiegen stehen.

Der Crash am Aktienmarkt setzte sich in dieser Handelswoche fort

Seitdem sich die Notenbanken 2008 entschlossen hatten, das Platzen der Blasen und der Bereinigung von Fehlallokationen in den Volkswirtschaften durch das Drucken von billigem Geld und der Sozialisierung der Schulden auf Kosten der Steuerzahler zu verhindern, stieg der Aktienmarkt über neun Jahre hinweg unaufhörlich an. Das viele billige Geld ließ den Dow Jones in dieser Zeit von 6.500 auf über 26.600 Punkte ansteigen, was einem Plus von über 300% entspricht. Historisch gesehen war dies ein sehr langer Konjunkturzyklus und eine relativ lange Hausse, wobei eine Konsolidierung längst überfällig wäre. Alleine seit der Amtseinführung von Donald Trump als neuer US-Präsident vor einem Jahr, stieg der Dow Jones um 32% an, worin dieser einen Erfolg seiner Steuersenkungspläne und somit seiner Politik sah.

Seit der Amtseinführung von Donald Trump stieg der amerikanische Aktienmarkt um 32%

Da sich Trump den Anstieg des Aktienmarktes auf die Fahnen schrieb, muss er nun auch den Einbruch der Märkte auf seine Kappe nehmen. Trump übernahm von seinem kommunistischen Vorgänger, Barack Hussein Obama, eine Volkswirtschaft, die acht Jahre lang durch Geldplanwirtschaft, dem Drucken von Geld, unnatürlich künstlich niedriger Zinsen und Blasenbildung geprägt war. Unter Präsident Obama hatte die US-Notenbank die Geldmenge fast vervierfacht und somit einen künstlichen Aufschwung geschaffen. Ohne diese sozialistische Geldpolitik wäre die Weltwirtschaft bereits 2008 in eine große Depression abgeglitten und Obama wäre wohl frühzeitig aus seinem Amt geworfen worden. So konnte man den Tag der Abrechnung in die Zukunft verschieben, sodass sich diesem nun Trump stellen muss. Der gesamte Aufschwung der vergangenen neun Jahre war lediglich auf billigem Geld und somit auf Sand gebaut. Donald Trump hat eine riesige Blase geerbt, die kurz davor steht zu platzen und die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund reißen könnte.

Trump machte einen taktischen Fehler, die Kursgewinne am Aktienmarkt als seinen Verdienst zu verkaufen, während er im Wahlkampf noch auf die inflationsbedingte Blase am Aktienmarkt hinwies. Es wäre wohl klüger gewesen, weiterhin vor dem Zusammenbruch der Märkte zu warnen und mit dem Finger auf die Notenbanker zu zeigen, so wären den Neocons und den Zentralbankstern nun die Hände gebunden und der schwarze Peter würde bei einem Crash der Märkte an sie gehen. Es scheint, als gäbe es für Trump nun kein Entrinnen mehr und die Aktienmärkte stünden vor einem neuen Bärenmarkt. 

Die Ursache des kommenden Crashes

Allein im vergangen Jahr hatte die US-Notenbank die Zinsen dreimal angehoben. Zum Jahresende begann diese auch mit dem Abzug der geschaffenen Liquidität aus dem weltweiten Finanzsystem. Bis zu 50 Mrd. US-Dollar will man in 2018 nun monatlich den Märkten wieder entziehen, was exakt die gegenteilige Geldpolitik der unter Obama ist. Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um zu verstehen, dass wenn das Drucken von Geld, Blasen und Aufschwünge entstehen lässt, letztlich das Absaugen von Geld Blasen platzen lässt und Rezessionen herbeiführt. Die weltweite Liquiditätsversorgung schrumpft nun von ehemals 200 Mrd. Dollar monatlich auf Null. Wie ein Drogensüchtiger ist die Weltwirtschaft sowie die Hausse am Aktienmarkt von immer neuen Dosen billigem Geld abhängig. Jetzt da diese Liquiditätsversorgung endet, kann es letztlich nur zu einem Einbruch am Aktienmarkt und zu einer Fortsetzung der Rezession von 2008 kommen.

Interessant ist, dass die Anleihemärkte zuletzt nicht von dem Einbruch profitieren konnten. Vielmehr signalisieren die Märkte einen weiteren Zinsanstieg. Ein stagflationäres Umfeld, in welchem eine Rezession auf steigende Preise trifft, ist das Schlimmste, was dem einfachen Arbeiter passieren kann, da diese, neben dem häufigen Verlust der Arbeit gleichzeitig auch einer Entwertung der Ersparnisse und höheren Lebenshaltungskosten, konfrontiert sehen. In diesem Umfeld wird es einen Anlagenotstand geben und Edelmetalle werden die erste Wahl der Investoren als Fluchthafen sein. Während die Aktien- und Anleihemärkte in den kommenden Monaten in einen Bärenmarkt übergehen könnten, ist es möglich, dass Gold und Silber diametral gegensätzlich in einen Bullenmarkt wechseln und stark steigende Preise aufweisen könnten.

Kommt es auch zu einem Wirtschaftseinbruch, so werden die Notenbanken die Liquiditätsversorgung der Märkte womöglich zum Ende des Jahres schnell wieder aufnehmen und insbesondere die US-Notenbank ein neues QE-Programm auflegen. Dies wäre das Signal für eine neue mehrjährige Rallye am Gold- und Silbermarkt, bei der sich die Edelmetalle verzehnfachen könnten. Aktuell bieten sich viele Chancen bei den Edelmetallen und die derzeitige Schwäche ist als letzte Verschnaufpause vor der großen Rallye zu interpretieren.

Gold konnte vom Crash wenig profitieren

Gold konnte nur kurzzeitig zum Wochenbeginn von dem Crash am Aktienmarkt profitieren. Kurz darauf kam es jedoch sofort zu einem weiteren Rückgang, der durch eine Dollarstärke begleitet wurde. Da der vermutliche Grund für den Einbruch am Aktienmarkt das Auslaufen der Liquiditätsinjektionen seitens der Notenbanken ist und die Zinsen ansteigen, scheint es logisch, dass Gold kurzfristig nicht davon profitieren kann. Wahrscheinlich wird der Goldpreis erst dann durch die Decke gehen, wenn die Notenbanken wieder die Druckerpressen anwerfen, um einen Szenario wie 2008 zu entschärfen. Kurzzeitig ist der Goldmarkt jedoch auch überkauft und wir hatten bereits bei 1.340$ fast 90$ Gewinn je Feinunze aus dem aktuellen Long-Trade realisiert und Gewinne mitgenommen.

90$ Gewinn mit dem letzten perfekten Long-Trade im Gold

Im Platin konnten wir sogar über 120$ im letzten Trade realisieren, wobei wir alleine im letzten Jahr mit Long- und Short-Trades über 70% einfachen Gewinn gemacht haben im Platinmarkt. Die Korrektur am Edelmetallmarkt läuft bereits seit zwei Wochen und gerade jetzt, da die Aktien- und Anleihemärkte crashten, dürften die Edelmetalle aus politischen Gründen natürlich nicht nach oben zucken und den Investoren ein Signal liefern, aus dem Aktienmarkt in den Edelmetallmarkt zu wechseln. Deshalb würde es uns nicht verwundern, wenn wir im heutigen CoT-Report auch eine deutliche Manipulation am Edelmetallmarkt ausmachen werden. Die Panikstimmung an den anderen Märkten dürfte dafür sorgen, dass die aktuelle Korrektur am Edelmetallmarkt unter relativer Stärke verlaufen dürfte.

TECHNISCHE ANALYSE ZU SILBER

Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)
Die aktuellen, wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten, Daten für Silber zeigen eine neutrale spekulative Netto-Longposition, während diese beim Platin schon extrem bärisch ist und jene für Gold auch als eher bärisch einzustufen wäre. Dies ist überaus interessant, zeigt es doch ein völliges Desinteresse der Spekulanten am Silbermarkt zum aktuellen Zeitpunkt. Da der Silberpreis letztlich stark mit dem von Gold korreliert, muss man sich auch an den Terminmarktdaten für Gold orientieren und diese sprechen mindestens für eine weitere kurze Korrektur in den nächsten beiden Wochen.

Der Terminmarkt für Silber zeigt zeigt ein völliges Desinteresse der spekulativen Investoren Die einfache Darstellung zeigt an der gelben Farbe, dass der Terminmarkt für Silber im neutralen Bereich ist

Chartanalyse zu Silber in US-Dollar

Im Vergleich zu allen anderen Edelmetallen zeigte sich Silber in den vergangenen sechs Wochen schwach. Silber stieg prozentual seit dem Tief Mitte Dezember mit über 10% Plus ebenso stark wie der Gold- und Platinpreis an, doch steigt Silber sonst in der Regel mit einem Hebel und somit stärker als Gold oder Platin.

Silber konnte bei dem letzten Anstieg nicht einmal den Widerstand bei 18,20$ anlaufen. Angesichts der Dollarschwäche wäre ein Anstieg bis mindestens 18,20$ zu erwarten gewesen. Die Terminmarktdaten zeigen, dass die Spekulanten scheinbar kein Interesse am Silbermarkt hatten und womöglich auch ein physisches Überangebot am Markt vorhanden war. Obwohl der Widerstand bei 17,30$ überwunden werden konnte, zeigten die Spekulanten wenig Interesse den Preis bis zum nächsten signifikanten Widerstand bei 18,20$ zu traden. Die Musik spielte in den vergangenen Wochen dann doch eher an vielen anderen Märkten und aufgrund der mehrjährigen trendlosen Phase unter geringer Volatilität am Silbermarkt dürften Spekulanten diesen etwas aus den Augen verloren haben.

Charttechnisch ist ein Test der Unterstützung bei 15$ bis 14,50$ nicht auszuschließen in den kommenden Wochen. Je nachdem, wie sich die Terminmarktdaten und die Nachfrage in den kommenden zwei bis vier Wochen entwickeln wird, werden wir womöglich in diesem Bereich ein neues Kaufsignal geben – bis dahin heißt es kurzfristig jedoch erst einmal abwarten. Sollten die Aktien- und Anleihemärkte weiter einbrechen, so dürfte sich relative Stärke zeigen und ein neues Kaufsignal womöglich schon früher auftreten.

Silber in US-Dollar zeigte sich zuletzt relativ schwach

Chartanalyse zu Silber in Euro

In Euro erreichte Silber gerade einmal exakt das Ausbruchsniveau der vorherigen Konsolidierungsbewegung, weshalb dies als klassischer Pull Back zu sehen ist. Charttechnisch wäre ein Test der Unterstützung bei 12,50 Euro nun möglich. Nur ein weiterhin schwächerer Euro kann hier dem Silberpreis noch helfen. Bei 12,50 Euro je Feinunze würde sich kurz- und langfristig auf taktischer sowie strategischer Sicht wahrscheinlich eine gute Kaufchance bieten.

Silber in Euro testet aktuell die Unterseite der langfristigen Handelsspanne

Gold/Silber Ratio

Das Ratio des Goldes zum Silber stieg zuletzt auf 81 an und zeigt damit eine relative Stärke des Goldes zum Silber. Das Ratio zeigt jedoch auch, dass das Silber relativ zum Gold sehr günstig ist. Dies ist am Ende eines Bärenmarktes dem Desinteresse seitens institutioneller Investoren geschuldet, die hingegen am Ende eines Bullenmarktes besonders auf Silber setzen. Strategisch langfristig ausgerichtete Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont von ungefähr zehn Jahren sollten daher aktuell deutlich mehr Kapital in Silber als in Gold investieren, um so eine Outperformance des Depots zu erzielen. Bis zum Ende der nächsten Hausse in einigen Jahren ist anhand des Gold/Silber Ratios mit einem zwei- bis dreimal stärkeren Anstieg von Silber im Vergleich zum Gold zu rechnen. 

Das Gold/Silber-Ratio zeigt, dass Silber sehr günstig im Verhältnis zu Gold ist


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