Marktpanik und Machtspiele: Warum Gold 3.500 $ erreichte und dann fiel

23.04.2025 09:58

Der Goldpreis stieg am Ostermontag um 100$ auf 3.430$ je Feinunze an und kletterte am Dienstagvormittag weiter auf exakt 3.500$, wo die Rallye ihr Ende fand und der Preis bis Mittwochmorgen wieder auf 3.300$ zurückfiel. Seit Jahresbeginn erreichte der Goldpreis damit in der Spitze ein Plus von 33% und vom Tief des Goldpreises vor 18 Monaten gerechnet, konnte kurzzeitig ein Plus von gigantischen 94% am gestrigen Tag verbucht werden! In Euro überschritt der Goldpreis kurzzeitig erstmals die magische Marke von 3.000€. Der USD-Index brach auf 98 Punkte ein – den niedrigsten Stand seit 3 Jahren – während der Euro zeitweise auf 1,157$ nach oben schoss, jedoch mittlerweile wieder auf 1,138$ korrigierte.

Der Goldpreis in Euro stieg erstmals auf über 3.000€ an

Die Hintergründe der turbulenten Achterbahnfahrt an den Märkten über die Feiertage waren zum einen weiterhin der Handelskonflikt und zum anderen Drohungen von US-Präsident Donald Trump, den Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, zu entlassen. In einem Social-Media-Beitrag am Montag warnte Trump die Wirtschaft könnte an Schwung verlieren, "es sei denn, Mr. Too Late, ein großer Verlierer, senkt die Zinssätze, JETZT." Bereits am Freitag, als die Börsen geschlossen waren, betonte der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, Kevin Hassett, die wachsende Unzufriedenheit der Regierung mit Powell. Er erklärte, dass man innerhalb des Weißen Hauses ernsthaft über dessen Abberufung nachdenke.

Die Märkte reagierten nur initial mit sinkenden Anleiherenditen, die dann jedoch schnell wieder anstiegen und die Aktienkurse mit nach unten rissen, was nicht im Sinne von Donald Trump gewesen sein dürfte. Diese Entwicklung ist logisch, denn Powell sind längst die Hände gebunden und eine lockerere Geldpolitik dürfte die Marktzinsen inflationsinduziert mittelfristig nur weiter ansteigen lassen, was der Wirtschaft und den inflationsbereinigten Aktiennotierungen nur weiteren Schaden zufügen würde. Die Sorgen am Markt vor einer Stagflation wachsen, was die Nachfrage nach Gold als alternativlosen sicheren Hafen nur weiter befeuert, während kurzfristig nicht genügend neues Angebot auf den Markt strömt.

Der US-Präsident hat nur sehr begrenzte Möglichkeiten, den Vorsitzenden der Federal Reserve zu entlassen. Laut dem Federal Reserve Act kann der Fed-Vorsitzende nur aus "wichtigen Gründen" entlassen werden. Das bedeutet, es bräuchte schwerwiegende Verfehlungen, um eine Abberufung zu rechtfertigen. Mittlerweile dementierte Trump eine Entlassung von Powell: „Nein, ich habe nicht die Absicht, ihn zu entlassen. Ich würde mir wünschen, dass er seine Idee, die Zinssätze zu senken, etwas aktiver umsetzt.". Die Aktienmärkte und der US-Dollar erholten sich daraufhin, während der Euro und das britische Pfund nach ihrer Rallye eine Korrektur starteten, die sich in den nächsten Handelstagen fortsetzen könnte. Auch der Goldpreis kam nach dem Dementi unter Verkaufsdruck und fiel bis auf 3.260$, wobei bei dem Update des aktuellen Artikels der Abwärtstrend noch intakt war.

Bemerkenswert ist, dass es gestern die stärksten Zuflüsse in Bitcoin-ETFs seit drei Monaten gab – und just in dem Moment, als der Goldpreis die Marke von 3.500 $ erreichte, schoss der Bitcoinpreis nach Monaten der Schwäche plötzlich durch die Decke. Während der Aktienmarkt korrigiert und die allgemeine Stimmung angespannt ist, wirkt dieser plötzliche Anstieg fast wie inszeniert – als wolle man gezielt die Aufmerksamkeit der Spekulanten vom Goldmarkt ablenken. Die Medien fokussieren sich nun sicher wieder verstärkt auf Bitcoin, was es ihnen ermöglicht, die Rallye bei Gold weiter zu ignorieren und Anleger stattdessen in Richtung Kryptowährungen zu lenken.

Trumps Osterbotschaft - Der, der das Gold hat, macht die Regeln“ – Warnung oder Wahrheit?

In einem Posting zu Ostern schrieb Donald Trump: „DIE GOLDENE REGEL FÜR VERHANDLUNGEN UND ERFOLG: DER, DER DAS GOLD HAT, MACHT DIE REGELN. DANKE!“ – ein Satz, der auf den ersten Blick wie eine selbstbewusste Maxime für wirtschaftlichen Erfolg erscheint und an den Spruch „Wer das Geld hat, schafft an“ erinnert. Doch für die Österreichische Schule der Nationalökonomie ist dieser Satz kein Erfolgsrezept, sondern ein Sinnbild der fundamentalen Fehlentwicklungen unseres heutigen Geldsystems.

Trumps Post auf Truth Social

„Gold“ steht hier nicht nur symbolisch für Reichtum, sondern verweist auf die historische Bedeutung von hartem Geld, das seinen Wert nicht durch staatliches Dekret, sondern durch Marktprozesse erhält. Seit der Abkehr vom Goldstandard im Jahr 1971 erleben wir das Gegenteil. Die Kontrolle über die Geldmenge und Zinssätze liegt heute in den Händen von Zentralbanken und politischen Entscheidungsträgern. Sie schaffen das Fiat-Geld aus dem Nichts und haben damit die Macht, Märkte zu verzerren, Ressourcen fehlzulenken, ganze Volkswirtschaften in Boom-und-Bust-Zyklen zu treiben und Sparer durch die Inflationssteuer hinterrücks zu enteignen. Nur wer echtes, knappes Geld besitzt – wie Gold –, kann sich und sein Vermögen vor diesen Verwerfungen und der stillen Enteignung durch Inflation schützen.

Trump benennt also unbeabsichtigt eine unbequeme Wahrheit: Die Lösung liegt nicht in neuer Machtkonzentration, sondern in echtem Marktgeld – frei und dezentral entstanden, gedeckt durch einen realen Wert. Kurz gesagt: Es ist Zeit für eine Rückkehr zu einem durch Gold gedeckten Geldsystem.

Silberpreis stoisch um die Marke von 32,50$

In den vergangenen Handelstagen zeigte sich der Silberpreis erstaunlich stabil, während der Goldpreis eine regelrechte Achterbahnfahrt durchlief. Trotz eines Anstiegs um 200 Dollar und anschließender Korrektur des Goldpreises, verharrte Silber in einer engen Handelsspanne zwischen 32 und 33 Dollar. Der starke Aufwärtsimpuls bei Gold konnte den Silbermarkt nicht mitreißen – obwohl Silber traditionell als „kleiner Bruder“ des Goldes gilt und in der Vergangenheit dessen Bewegungen oft nicht nur nachvollzog, sondern sogar übertraf. Seit dem Rücksetzer von 35,50 $ auf 27,50 $ vor zwei Wochen konnte Silber immerhin rund die Hälfte der Verluste wettmachen und konsolidiert seither um die Marke von 32,50 $.

Entscheidend für die weitere Entwicklung bleibt die Richtung des Goldpreises. Aktuell zeigt sich Silber – wie in konjunkturschwachen Phasen üblich – vergleichsweise schwach. Das Gold-Silber-Ratio stieg am Dienstag kurzzeitig auf 106 Unzen Silber für eine Unze Gold an, was darauf hindeutet, dass Silber im Vergleich zu Gold historisch günstig ist. Langfristig könnte Silber nun eine bessere Rendite als Gold versprechen. In diesem Kontext erscheint es durchaus sinnvoll, Goldpositionen zugunsten von Silber umzuschichten und Letzteres im Portfolio nun überzugewichten.

Kurzfristig agierende Trader sollten jedoch vorsichtig agieren, da sich der wirtschaftliche Ausblick weiter eintrüben könnte und so die Nachfrage nach Silber weiter belasten würde, sowie eine größere Korrektur des Goldpreises auch den Silberpreis nochmals mit nach unten ziehen kann. Auch wenn es großen Aufholbedarf bei Silber zu geben scheint, ist es möglich, dass sich die Situation kurzzeitig noch weiter verschärft, bevor Silber endlich zur Aufholjagd startet.

Der Silberpreis zeigte sich stoisch und blieb von den Turbulenzen an den Gold- und Devisenmärkten völlig unberührt
Das Gold-Silber-Ratio stieg kurzzeitig mit 106 Unzen Silber je Unze Gold auf das zweithöchste Niveau der Geschichte

Goldrallye dürfte sich in 2025 fortsetzen

Die Aktienmärkte gerieten am Mittwoch erneut unter Druck, nachdem Berichte dementiert wurden, wonach Ex-Präsident Trump einseitig Zölle auf chinesische Importe senken wolle. Diese Klarstellung widersprach zuvor kursierenden Meldungen, die Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelskonflikt genährt hatten. China betont derweil, dass eine Deeskalation Voraussetzung für weitere Gespräche sei. Laut Finanzminister Bessent seien etwaige Zollsenkungen lediglich im Rahmen konkreter Verhandlungen mit Peking denkbar – ein vollständiges Abkommen könnte allerdings noch Jahre auf sich warten lassen. In der Folge verloren die Aktienindizes deutlich – der S&P 500 fiel um fast 100 Punkte zurück auf sein Eröffnungsniveau.

Gleichzeitig spitzt sich die geopolitische Lage weiter zu: Russland schlägt eine Waffenstillstandslinie in der Ukraine vor, die in Europa mit großer Skepsis betrachtet wird. Zugleich bereiten Israel und die USA offenbar militärische Optionen gegen den Iran vor – trotz laufender Nuklearverhandlungen. Der Dow Jones steht derweil kurz davor, den schlechtesten April seit 1929 zu verbuchen. Dass die Fed diesmal nicht rettend eingreifen wird, erscheint zunehmend wahrscheinlich – womit zentrale Aufwärtstrends zu brechen drohen und sich der Bärenmarkt weiter ausdehnen könnte. Die Welt scheint an der Schwelle zu einer tiefgreifenden Neuordnung der geopolitischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Strukturen zu stehen – ein langwieriger Prozess, in dem Gold der klare Profiteur sein wird.

Zentralbanken nehmen hierbei weiterhin eine Schlüsselrolle ein: In den vergangenen drei Jahren kauften sie jährlich über 1.000 Tonnen Gold – ein Volumen, das die Abflüsse aus ETFs mehr als ausglich. Doch nun beginnt auch die breite Masse, auf diesen Zug aufzuspringen, wie steigende ETF-Zuflüsse belegen. Diese zusätzliche Nachfrage dürfte den Goldpreis weiter anheizen. Parallel wächst weltweit das Interesse an einer Diversifizierung weg vom US-Dollar – Gold gewinnt als strategische Reserve zunehmend an Bedeutung.

Gold gilt als ultimative Absicherung – gegen Inflation, Währungsabwertung, Staatsverschuldung und geopolitische Umbrüche. Nach dem jüngsten Preisanstieg ist zwar jederzeit mit einer vorübergehenden Verschnaufpause zu rechnen, die auch stärker ausfallen kann. Doch genau diese Rücksetzer dürften antizyklische Einstiegschancen bieten. Sollte das aktuell bullische Umfeld bestehen bleiben, könnte der Goldpreis im Laufe des Jahres weiter in Richtung der Marke von 4.000 US-Dollar pro Unze steigen.

Technische Analyse zu Silber: Wann startet die Aufholjagd bei Silber?

Terminmarkt: COT-Report

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.

COT-Report für Silber vom 18. März:

Nach dem starken Preiseinbruch in der Vorwoche, ausgelöst durch Stagflationssorgen im Zuge des eskalierenden Handelskriegs, erholte sich der Silberpreis in der vergangenen Handelswoche um 2,56 $ auf 32,31 $. Trotz des Preisanstiegs gingen die Spekulanten mit 1,3 Tsd. Kontrakten Short, was auf eine gewisse Stärke im Markt hindeutet – gerade im Kontrast zur extremen Schwäche der Vorwoche. Diese kurzfristige technische Gegenbewegung sollte man allerdings nicht überbewerten.

Immerhin hat sich der COT-Index im Monatsvergleich von 4 auf 25 Punkte verbessert, obwohl der Preis im selben Zeitraum lediglich um 2,34 $ gefallen ist. Das spricht für eine relative Stärke und eine solide Nachfrage am physischen Silbermarkt in den letzten vier Wochen. Auch der COT-Index zum Open Interest adjusted konnte von 12 auf 20 Punkte zulegen – ein Plus von 8 Punkten.

Während des Einbruchs vor zwei Wochen, der durch die Stagflationsängste und den sich zuspitzenden Handelskonflikt mit China ausgelöst wurde, kam es zu einer spürbaren Bereinigung am Terminmarkt, was sich in diesem typischen Long Drop im Silber widerspiegelt. Solche plötzlichen Abwärtsbewegungen sind charakteristisch für überkaufte Phasen am Terminmarkt, wenn ein exogener Schock hinzukommt und so der Markt kurzzeitig in ein Überangebot rutscht – wie der Rückgang von 35,50 $ auf unter 28 $ binnen weniger Tage zeigte.

Insgesamt haben sich die Terminmarktdaten nun verbessert, was dem Markt wieder etwas mehr Luft nach oben verschafft. Dennoch: Mit einem COT-Index von 25 Punkten befinden sich die Daten weiterhin eher im bärischen Bereich, auch wenn sich das Gesamtbild klar verbessert hat. Ob sich diese Entwicklung bei einem erneuten Anstieg in Richtung 35,50$ fortsetzen wird oder der Terminmarkt schnell wieder überkauft sein wird, bleibt abzuwarten. Die Stärke in der letzten Woche lässt jedoch hoffen, dass der Silberpreis aus der Handelsspanne ausbrechen und erneut auf 35,50$ ansteigen kann, sofern der Goldpreis nicht stärker korrigiert.

Der Preiseinbruch bei Silber wurde primär durch den Terminmarkt getrieben
Die großen vier Händler an der COMEX halten noch immer eine rekordhohe Shortposition

In den vergangenen Handelstagen zeigte sich der Silberpreis bemerkenswert stabil, während der Goldpreis eine ausgeprägte Berg- und Talfahrt hinlegte. Trotz eines kräftigen Anstiegs um 200 $r und anschließender Korrektur blieb Silber in einer engen Handelsspanne zwischen 32 $ und 33 $ gefangen. Der dynamische Aufschwung bei Gold wirkte sich kaum auf Silber aus – obwohl das Edelmetall traditionell als „kleiner Bruder“ des Goldes gilt und in der Vergangenheit dessen Kursbewegungen nicht nur nachvollzog, sondern häufig sogar übertraf.

Seit dem Rückgang von 35,50 $ auf 27,50 $ vor rund zwei Wochen konnte Silber immerhin etwa die Hälfte der Verluste wieder aufholen und pendelt seither rund um die Marke von 32,50 $.

Für die weitere Entwicklung bleibt die Richtung des Goldpreises ausschlaggebend. In konjunkturschwachen Zeiten zeigt sich Silber immer schwächer – und das ist auch aktuell zu beobachten. Das Gold-Silber-Ratio kletterte am Dienstag vorübergehend auf 106, was Silber im historischen Vergleich als deutlich günstig zu Gold erscheinen lässt. Vor diesem Hintergrund könnte es sinnvoll sein, wenn Investoren einen Teil ihrer Goldbestände zugunsten von Silber umschichten und die Gewichtung von Silber im Portfolio erhöhen.

Kurzfristig orientierte Marktteilnehmer sollten jedoch Vorsicht walten lassen: Eine weitere Eintrübung der Konjunktur könnte die industrielle Nachfrage nach Silber zusätzlich dämpfen. Ebenso könnte eine tiefere Korrektur beim Goldpreis auch Silber erneut unter Druck setzen. Auch wenn das Potenzial für eine deutliche Aufholbewegung bei Silber vorhanden ist, dürfte der Weg dorthin zunächst noch von erhöhter Volatilität und Unsicherheit geprägt sein, solange sich die Wirtschaft weiter eintrübt.

Trading:

Die enge Handelsspanne von nur einen US-Dollar bietet ein schönes Trading-Setup. Da die COT-Daten auf Monatssicht Stärke zeigen und der Goldpreis zuletzt stark angestiegen war, könnte es nun sein, dass Investoren Gold verkaufen und Silber kaufen. Dies könnte weiteren Kaufdruck erzeugen, sodass der Silberpreis aus dieser Handelsspanne bullisch ausbrechen könnte. Nur wenn Gold weiter korrigiert Richtung 3.000$ und/oder neue Hiobsbotschaften über Twitter die Märkte in Aufruhr versetzen, wäre ein bärischer Ausbruch mit einer folgenden stärkeren Korrektur nochmal wahrscheinlicher. Die Wahrscheinlichkeit für einen kurzfristig bullischen Ausbruch scheint etwas größer zu sein, doch letztlich hat der Markt immer recht.

Trader kaufen dementsprechend einen Ausbruch aus der Handelsspanne und setzen einen engen Stop-Loss, dass man mit einem Rückfall in die Handelsspanne wieder aus dem Markt ist. Alternativ kauft man einen Test der Unterseite und setzt hier einen engen Stop-Loss, sollte es einen Ausbruch nach unten geben.

Im Falle eines bärischen Ausbruchs shortet man und stellt die Position glatt, sobald der Preis in die Handelsspanne zurückkehrt.

Der Silberpreis blieb unbeeindruckt und unverändert in seiner Handelsspanne, während der Goldpreis um 200$ anstieg und wieder fiel

Der Einbruch vor zwei Wochen brachte den Silberpreis zurück an die Kreuzunterstützung bei 27,50$, bestehend aus einem Aufwärtstrend und einer Unterstützung bei 28$. Von dort aus kam es zu einer technischen Erholung. Dieser Rücksetzer bot eine gute kurz- und langfristige Kaufchance. Mittelfristig könnte eine ausgeprägte deflationäre Rezession dem Silberpreis jedoch noch einmal zusetzen, weshalb man noch immer vorsichtig sein muss. Sollten die Aktienmärkte weiter einbrechen, weil die Fed nicht agiert, könnte sich der Terminmarkt erst noch komplett bereinigen, bevor der Silberpreis seine Aufholjagd startet.

An der Kreuzunterstützung bei 27,50$ kam neues Kaufinteresse in den Markt

Langfristige Analyse

Im Langfristchart sieht man deutlich die Unterstützungszone zwischen 28$ und 30$, die zuletzt auch gehalten hat. Man sieht auch, wie wichtig der Widerstand bei 35$ ist. Wird diese Marke rausgenommen, wäre ein Sprung auf 44$ bis 50$ schnell möglich. Eine Rezession bleibt eine Gefahr für die industrielle Nachfrage am Silbermarkt und so gibt es mittelfristig noch Risiken auf der Unterseite.

Das aktuell diskutierte stagflationäre Umfeld dürfte Investoren auf längere Sicht nur wenige Anlagealternativen zu Gold und Silber bieten. Die in diesem Umfeld voraussichtlich stark steigende Investmentnachfrage dürfte zu einem anhaltenden physischen Nachfrageüberhang führen. Dies dürfte den Silberpreis langfristig über sein nominales Allzeithoch von 50 $ tragen.

Die langfristige Entwicklung am Gold- und Silbermarkt bleibt weiterhin stark von einer möglichen Rückkehr zu einer lockeren Geldpolitik abhängig – etwa als Reaktion auf eine Rezession, geopolitische Spannungen oder Einflussnahme durch die Trump-Administration.

Ein möglicher Risikofaktor bleibt das Szenario einer deflationären Rezession, in der die Zentralbanken nicht unmittelbar mit expansiven Maßnahmen reagieren. In diesem Fall könnte die industrielle Nachfrage – insbesondere bei Silber – deutlich zurückgehen, der Terminmarkt bereinigt werden und ein erneuter Test der Unterstützung im Bereich von 22 $ folgen.

Ein solches Tief sollte jedoch als strategische Einstiegschance genutzt werden, um in Silber langfristig Long-Positionen aufzubauen. Schon jetzt ist Silber bei einem Gold-Silber-Ratio von 106 für langfristige Investments dem großen Bruder Gold zu bevorzugen.

Das langfristige Chartbild ist noch immer sehr bullisch. Der Widerstand bei 35$ muss nun noch überwunden werden, während die Unterstützung bei 28$ zuletzt Halt bot

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